Die Entscheidung für die Hafentrasse zu den Überseehäfen muss jetzt zeitnah getroffen werden

Veröffentlicht am 16.07.2008 in Regional

(Foto: Frank Schildt)

SPD Vorsitzender Siegfried Breuer und SPD Fraktionsvorsitzender Klaus Rosche wollen jetzt eine zügige Entscheidung der SPD zur verkehrlichen Anbindung unseres Containerterminals auf den Weg bringen.
Nachdem die zunächst beschlossene Troglösung und der von Oberbürgermeister Schulz und Stadtrat Holm vorgeschlagene Tunnel, wegen erheblicher Probleme von der SPD abgelehnt worden sind, hat unser Unterbezirksparteitag sich für eine Tunnellösung im Schildvortriebsverfahren ausgesprochen. Nach Gesprächen des SPD Bundestagsabgeordneten Uwe Beckmeyer und des Oberbürgermeisters, ist für Breuer und Rosche klar, diese Lösung ist nicht zu finanzieren. Inzwischen liegt ein von der Fachverwaltung entwickelter neuer Vorschlag für eine Tunnellösung vor. Diesen gilt es jetzt unter den Gesichtspunkten, Erreichbarkeit der Häfen und Stadtverträglichkeit der LKW-Verkehre zu bewerten.

Die immer wieder diskutierte Nordvariante ist nach Auffassung von Breuer und Rosche zurzeit keine Alternative. Die vom Bund beschlossene finanzielle Unterstützung, gilt für das Land Bremen und kann nicht in dieser Form auf Niedersachsen übertragen werden. Es gibt zur Nordumgehung keine Zustimmung der niedersächsischen Landesregierung. Selbst wenn diese Probleme gelöst werden könnten, wird es zu erblichen Zeitverzögerungen kommen, die die Konkurrenzfähigkeit unserer Häfen erheblich beeinträchtigen werden. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die LKW die Trasse wegen der größeren Entfernung nicht annehmen und weiter die Cherbourgerstrasse oder den Zubringer Mitte nutzen werden.
Der neue Vorschlag für eine Tunnellösung auf Bremerhavener Gebiet, bietet erhebliche Vorteile gegenüber der Ursprungsvariante (100 Mio. € Tunnel):

1. Durch den Ankauf von privaten Grundstücken an der Cherbourgerstrasse zwischen Eisenbahnbrücke und Wurster Strasse, kann eine Vollsperrung vermieden werden. Die Umgehung findet neben der Baustelle statt. Nach der alten Lösung sollten die LKW durch Twischlehe umgeleitet werden und hätten verstärkt den Zubringer Mitte genutzt. „Dies hätte in Bremerhaven zu einem Verkehrschaos geführt“, so Breuer und Rosche.

2. Das Ausgangsportal wird ca. 300 m Richtung Autobahn verlegt, was die Lärmbelastung der Bewohner erheblich reduziert. Der von der Autobahn kommende Verkehr wird durch einen Tunnel unter den Zubringer geführt, so dass die zum Hafen fahrenden Verkehre noch früher unter der Autobahn sind. Zudem kann auf eine bisher geplante Ampel verzichtet werden, die zu mehr Immissionen und Staus geführt hätte.

3. Der jetzt geplante Tunnel wird um zwei Standspuren erweitert, was den Tunnel effektiver macht. Wartungsarbeiten können so ohne Sperrung des Tunnels durchgeführt werden.

4. Dieser Tunnel wird von den Hafenverkehren angenommen werden und zu einer erhebliche Entlastung der Cherbourgerstrasse und ihren Kreuzungsbereichen führen. Nach Fertigstellung, wird die Belastung für die Bewohner durch Verkehr und Lärm erheblich vermindert werden.

„Es war richtig, dass die SPD die bis dahin vorliegenden Lösungen verworfen hat. Dadurch wurden neue Gespräche mit dem Verkehrsministerium geführt und eine neue stadtverträglichere Lösung erarbeitet,“ sind sich Breuer und Rosche einig.
Die vorliegende Variante kostet ca. 160 Millionen Euro, es fehlen also noch 60 Millionen. Hier bedarf es gemeinsamer Anstrengungen im Lande Bremen, diese Finanzierung sicherzustellen. Es gibt weiter Gespräche mit dem Verkehrsministerium über einen weiteren Anteil des Bundes an der Finanzierung. Zudem erwarten Breuer und Rosche eine nennenswerte Beteiligung der Hafenwirtschaft. Zudem hat der Präsident des Senats Jens Böhrnsen zugesagt, bei einer Entscheidung Bremerhavens zugunsten der vorliegenden Tunnellösung, die Finanzierung zu einer gemeinsamen Aufgabe der Verantwortlichen im Lande Bremen zu machen.
Für Breuer und Rosche ist klar, während der Bauzeit wird es für die Anwohner an der Trasse durch die offene Bauweise nicht unerhebliche Beeinträchtigungen geben. Sie müssen durch eine genaue Zeitplanung der einzelnen Bauabschnitte so weit wie möglich in Grenzen gehalten werden. Dazu wird eine professionelle Projektsteuerung benötigt.
„Unsere Häfen mit ihren tausenden von Arbeitsplätzen sind für Bremerhaven, Bremen und auch für das Umland überlebenswichtig. Diese Arbeitsplätze, die das Einkommen vieler Familien sichern, dürfen nicht gefährdet werden“, betonen Breuer und Rosche. „Deshalb brauchen wir eine leistungsfähige Verkehrsanbindung, um Konkurrenzfähigkeit und Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern.“

Siegfried Breuer
SPD Unterbezirksvorsitzender

Klaus Rosche
SPD Fraktionsvorsitzender

 

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